Was ist Bioethanol-Gel (Brandgel) und wann verwendet man es?
Im Bereich der dekorativen Kamine ist Bioethanol-Gel, auch als Brandgel bekannt, eine weniger verbreitete Brennstoffvariante. Dieses gelartige Brennmittel bietet einige Vorteile in der Handhabung, bringt jedoch auch klare Einschränkungen mit sich. In diesem Artikel erklären wir, was Brandgel ist, wie es sich vom flüssigen Bioethanol unterscheidet und in welchen Situationen es geeignet (oder ungeeignet) ist.
Was ist Brandgel?
Brandgel ist ein gelartiger Brennstoff auf Basis von Bioethanol (Alkohol), dem Verdickungsmittel beigemischt werden. Das Ergebnis ist eine dickflüssige, leicht klebrige Substanz, die sich einfach dosieren und anzünden lässt.
Durch die dicke Konsistenz eignet sich Brandgel besonders gut für kleine, offene Brenner, wie Tischkamine, Gartenfackeln oder Deko-Feuerschalen – also für Anwendungen, bei denen flüssiger Brennstoff zu riskant oder unpraktisch ist.
Ist Brandgel sicher?
Ja, Brandgel ist bei sachgemäßer Anwendung sicher – insbesondere in einfachen offenen Brennern oder selbstgebauten Tischfeuern. Die dicke Konsistenz minimiert das Risiko von Verschütten.
Wann verwendet man Brandgel?
Brandgel wird hauptsächlich in Brennern eingesetzt, die für flüssiges Bioethanol nicht sicher sind:
- Einfache Deko-Außenkamine mit offenem Behälter
-
Günstige Tischmodelle ohne Sicherheitssystem
Brandgel ist nur für offene Brenner ohne Keramikelemente oder Absorptionssysteme geeignet.
Ist Brandgel für alle Bioethanol-Kamine geeignet?
Nein. Brandgel ist nicht für alle Kamine geeignet. Es darf ausschließlich in offenen Brennern verwendet werden, die explizit für Gelbrennstoff ausgelegt sind.
Nicht verwenden in:
- Keramikbrennern von Xaralyn
- Brennern mit Absorptionsmaterial (z. B. Keramikwolle)
- Geschlossenen oder regulierten Brennsystemen
Die Verwendung von Gel in ungeeigneten Brennern kann zu dauerhaften Schäden, unsauberer Verbrennung, starker Rußbildung oder sogar Gefahren führen.
Unterschied zwischen Brandgel und flüssigem Bioethanol
Merkmal | Brandgel | Flüssiges Bioethanol |
---|---|---|
Konsistenz | Dick, gelartig | Flüssig |
Verwendung | Nur in offenen, einfachen Brennern | In offenen & geschlossenen Systemen |
Sicherheit beim Befüllen | Geringe Verschüttungsgefahr | In offenen & geschlossenen Systemen |
Flammenbild | Manchmal knisternd, unregelmäßig | Ruhig und gleichmäßig |
Rußbildung | Vorhanden | Ruhig und gleichmäßig |
Geruch | Stärker durch Zusätze | Neutral bis leicht alkoholisch |
Effizienz | Geringer | Höher |
Für Innenräume geeignet | Nicht empfohlen | Ja |
Unterschied zu Lampenöl
- Brandgel basiert auf pflanzlichem, erneuerbarem Bioethanol.
- Lampenöl ist ein erdölbasiertes Produkt, das vor allem für Öllampen oder Gartenfackeln verwendet wird.
Brandgel ist sauberer und sicherer als Lampenöl, aber weniger effizient als reines Bioethanol.
Vorteile von Brandgel
- Einfache Handhabung – Dickflüssig, tropft kaum.
- Ideal für kleine Anwendungen im Außenbereich – Tischkamine, Dekofeuer usw.
Nachteile und Hinweise
- Weniger saubere Verbrennung – Zusätze erzeugen mehr Rückstände.
- Ruß und Geruch – Kann Gerüche und Rückstände hinterlassen
- Nicht universell einsetzbar – Nur für offene Systeme.
- Geringerer Heizwert – Weniger Energie pro Liter.
- Kosten – Oft fast doppelt so teuer wie flüssiges Bioethanol.
Fazit: Wann Brandgel wählen?
Brandgel ist eine sinnvolle Lösung für bestimmte Anwendungen im Außenbereich oder bei einfachen Tischfeuern. Es ist praktisch in der Handhabung, erzeugt aber mehr Rückstände, weniger Energie und höhere Kosten.
Verwende Brandgel nur gemäß Herstellerangaben – niemals in geschlossenen Systemen oder Keramikbrennern
Für regelmäßige Nutzung im Innenbereich bleibt flüssiges Bioethanol die sicherste, effizienteste und wirtschaftlichste Wahl.